Reifenkrieg

Aufgrund der Ereignisse beim Grand Prix der USA 2005 in Indianapolis hat Michelin die Highspeed-Eigenschaften der Reifen des PKW-Programms und des Oldtimer-Programmes analysiert. Die Ergebnisse sind alarmierend, insbesondere für uns Entenfahrer. Sowohl die 125er X-Reifen, als auch die 135er ZX-Reifen können in schnell gefahrenen Autobahnpassagen zu Problemen an der Hinterachse führen. Die 135er ZX-Winterreifen wurden bei den Untersuchungen allerdings ausgelassen. Insbesondere die Autobahnabschnitte auf der A9 bei Bayreuth Richtung Süden ( Richtung Norden wurden keine Probleme festgestellt, da es bergauf geht ) sowie auf der A5 zwischen Karlsruhe und Baden-Baden. In genannten Autobahnabschnitten kann es zu Reifenplatzern hinten links führen. Michelin empfiehlt daher auf diesen Abschnitten nur im 2.Gang auf der Standspur zu fahren. Das führte aber zu einem Einspruch seitens der Autobahnpolizei, worauf man sich einigte und für Enten extra ausgewiesene Umleitungsstrecken über Bundes- und Landstraßen auszuschildern. In der Highspeedkurve auf der A9 im Bereich der Reaststätte Frankenwald rät Michelin durch die dortige Tank- und Rastanlage zu fahren, da dort die Geschwindigkeit sowieso auf max. 50km/h heruntergeregelt ist.

Weiter Nachfragen bei Michelin speziell auf die Tauglichkeit der oben genannten Reifen bei Anfahrten auf Ententreffen, bzw. der Fahrbahneigenschaften auf Treffenplätzen ergaben ernüchternde Ergebnisse. Michelin warnt eindeutig vor dem Befahren des Campingplatzes Glockenheide bei Rötgesbüttel, welches bekanntlich der Austragungsort des alljährlichen Ostertreffens ist. Die Empfehlungen seitens Michelin sind aber als eher fragwürdig einzustufen. So soll die Ente über den Platz getragen oder seitlich gerollt werden. Die Variante des Einbaus von Schikanen wurde vom Platzbetreiber als untauglich abgelehnt, da die Auslaufzonen teilweise als Stellplätze von Dauercampern genutzt werden.

Bridgestone, respektive Firestone hat in einer Pressemitteilung den Reifen Typ F560 Größe 125/15 und 135/15 auf allen Straßen, Plätzen und Veranstaltungsgeländen eine uneingeschränkte Freigabe in allen Geschwindigkeitsbereichen erteilt. Bei eingehenden Tests mit McLaren-Testfahrer Alex Wurz in Rötgesbüttel stellten sich keine Probleme beim Befahren des Campingplatzes ein.

Bleibt nur zu hoffen, dass Michelin die Reifenproblematik in den Griff bekommt, damit die Michelin-Enten wieder regulär an Ententreffen teilnehmen können. Ein Treffenboykott seitens der Michelin-Enten hängt also wie ein Damoklesschwert über künftigen Treffen. In der Diskussion sind verschieden Treffenablaufänderungen, welche aber von den Veranstaltern in einer Nachtsitzung als nicht durchführbar erklärt wurden. Über die genauen Details wurde Stillschweigen bewahrt und soll in einer Pressemitteilung Mitte Oktober veröffentlicht werden. Die Politik dieser Vorgehensweise ist mehr als fragwürdig.

Als Gerücht, das hartnäckig seine Runden zieht ist eine abstruse Treffenteilnahme der Michelin-Enten im Gespräch. So kann es auf künftigen Treffen so kommen, dass die Michelin-Enten im Schritttempo ans Begrüßungszelt rollen, den Treffenbäbber und den Begrüßungsschluck abgreifen um danach wieder langsam in die heimische Garage zurückrollen. Steht also zu befürchten, dass einige Treffen einsame Firestone-Enten-Treffen werden.

Übrig bleibt die Hoffnung, dass Michelin, die Treffenveranstalter, die Autobahnpolizei, sowie die Teergruppe des Straßenbaus am runden Tisch zu einer Einigung kommen, damit wieder eine geregelte Treffenkultur entsteht.